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Die Geschichte des Beckitogg

Er ist kaum ein halbes Jahrhundert alt, der Beckitogg, der "Totsch" oder Geist vom "Becki", der ursprünglich auch als Verteidiger der "Bösewichte" gedacht war. Still und leise muss er das Becki jeweils verlassen, jenen Hügel ob Wollerau, von dem die Sicht seeauf- und abwärts am besten ist. Am Fasnachts-Dienstagabend steht er dann plötzlich da, Jahr für Jahr, aber nur, um vom Malefizgericht einmal mehr gepackt und hingerichtet zu werden. Zu hunderten trauern die Zuschauer/innen der mehrwöchigen Fasnacht jeweils nach, obwohl manche von ihnen froh sein mögen, dass der einige Meter grosse Sündenbock an ihrer Stelle verurteilt, gehängt und angezündet wird. Höhepunkte der Fasnacht sind gleich zu deren Beginn die Höfner Narrenfahrt ab Wollerau, dann am letzten Fasnachtssonntag das Schnitzelbanksingen in den Dorfrestaurants und schliesslich der Abschluss des fünf- bis achtwöchigen Treibens mit der Schwertrückgabe des Obernarrs an den Gemeindepräsidenten am Güdeldienstag. Der Beckitogg verkriecht sich dann - genau wann kann niemand sagen - wieder auf seinem Haushügel. Tatsache ist, dass er übers Jahr noch nie von jemandem gesehen worden ist.

Es mag sein, dass in den kommenden Jahren doch jemand das Glück hat, dem Beckitogg über den Weg zu laufen. Seit dem Frühling 1991 führt nämlich ein Fussweg übers Becki, erreichbar über die Strassenverengung von Riedgutsch- und Felsenrainstrasse, an einer Linde und einem markanten Kreuz vorbei hinauf zum wohl schönsten Aussichtspunkt der Gemeinde und weiter zur Erlenstrasse. - Auch Wollerau hat seine besonderen Naturinseln. Nebst einem Spaziergang aufs Becki empfiehlt sich ein Ausflug zum Itlimoosweiher, einem herrlichen Naturbiotop, verbunden mit einem Rundgang im Erlenmoos, wo sich heute nebst Wanderwegen auch der Vita-Parcours sowie Fussball- und Tennisplätze befinden.

Haben Sie übrigens gewusst, dass sich das Wollerauer Gemeindegebiet vom Zürichsee (406 m ü.M.) - der Seeanstoss beträgt rund 1 km - bis weit über die Sihl hinaus ins Rossberggebiet (1062 m ü.M.) erstreckt?